Holzhochhaus in Wien

2. September 2020

Darf’s ein wenig höher sein?

In Wien wird nach vier Jahren Bauzeit gerade eines der höchsten
Holzhochhäuser der Welt fertiggestellt. Das „HoHo Wien“ hat 24 Geschosse und
ragt 84 Meter in die Höhe. Dass Holz der optimale Baustoff für Häuser und
Gewerbebauten ist, wissen wir von der Zimmerei Burdiek schon seit einiger Zeit.
Aber auch weltweit wächst der Trend mit Holz zu bauen.

Auch wenn ein Holzhochhaus nicht zu unserem klassischen Angebot zählt,
werfen wir gern einen Blick auf dieses besondere Holzbau-Projekt. Die
Konstruktion setzt auf die guten Eigenschaften von Holz: Hohe Tragkraft bei
geringem Eigengewicht, Holz ist stabil und gleichzeitig elastisch, zudem vielseitig
verwendbar und beeinflusst das Raumklima positiv, da es viel Feuchtigkeit
aufnehmen und wieder abgeben kann.

Holz auch im städtischen Bauen

Das Hochhaus-Projekt zeigt, wie man die wirtschaftlichen und ökologischen
Vorteile jetzt auch in dichtbesiedelten Städten nutzen kann. Die Planer in Wien
haben sich für eine Hybridbauweise entschieden. Der innere Erschließungskern
ist aus Stahlbeton, alle Räume sind aus Holz. Eine weitere Liebeserklärung ans
Holz: Es wird im Inneren komplett unverkleidet eingesetzt und prägt den
Raumeindruck.

Überzeugend beim Brandschutz

Da Holz im Gegensatz zu Beton ein brennbarer Stoff ist, kommt bei einem
Hochhaus aus Holz unweigerlich die Frage nach dem Brandschutz. Auch hier
hat das „HoHo Wien“ überzeugt. Der erste behördliche Brandschutztest im Jahr
2016 hat selbst Skeptiker positiv erstaunt. Denn Holz ist im Brandfall nicht
unsicherer als andere Baustoffe. Durch Bildung einer Verkohlungsschicht und der
entsprechenden Überdimensionierung des jeweiligen Querschnitts wird das
Abbrennen verzögert und kontrollierbar, was bei einer Evakuierung ein wichtiger
Aspekt ist. Stahl ist zwar nicht brennbar, aber er verliert unter Hitzeeinfluss seine
Festigkeit schlagartig, auch in Stahlbetonträgern.

Das „HoHo Wien“ wird gewerblich genutzt: Geschäfte, Büroflächen, ein Hotel
und einige Apartments. Für die Bauherren ist ihr Gebäude ein Statement für
Innovation und Nachhaltigkeit. Wir als Zimmerei freuen uns, dass Holz sich wie ein
roter Faden durch dieses spannende Projekt zieht.

Ein paar Fakten zum „HoHo Wien“

  • 24 Geschosse
  • 84 Meter Höhe
  • Hybridbauweise: Betonkern mit Holz (Holzanteil 75%)
  • 16.000 Quadratmeter Holz-Verbunddecken
  • 800 Stützen aus Brettschichtholz (BSH)
  • 14.000 Quadratmeter Brettsperrholz (BSP)
  • 2.800 Tonnen CO2-Ersparnis im Vergleich zur Stahlbetonbauweise
  • Baukosten: ca. 75 Millionen Euro